Online Marketing Tipp 13
Ein wichtiger Schritt in Richtung Online Business: Anmeldung bei der Krankenkasse und Rentenkasse? Ist das wirklich nötig?
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Die Gründung eines Online-Business ist aufregend, doch neben all den kreativen und strategischen Aufgaben lauern auch administrative Pflichten, die oft unterschätzt werden. Ganz oben auf dieser Liste stehen die Anmeldungen bei der Krankenkasse und der Rentenversicherung. Viele Gründer fragen sich: Ist das wirklich nötig, besonders am Anfang, wenn die Einnahmen noch unsicher sind?
Die kurze Antwort lautet: Ja, absolut. Und Unwissenheit kann hier schnell zu hohen Nachzahlungen und empfindlichen Strafen führen.

Die Krankenversicherung: Eine unumgängliche Pflicht für alle
In Deutschland gilt eine allgemeine Krankenversicherungspflicht. Das bedeutet, jeder, der hier lebt, muss krankenversichert sein – ohne Ausnahme. Für Selbstständige gibt es dabei zwei grundlegende Optionen:
- Freiwillige Mitgliedschaft in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV): Wer vor der Selbstständigkeit bereits gesetzlich versichert war, kann sich in der Regel freiwillig weiterversichern. Die Beiträge richten sich nach dem Einkommen, wobei es eine Mindestbemessungsgrundlage gibt. Selbst wenn du anfangs wenig oder gar nichts verdienst, musst du einen Mindestbeitrag entrichten.
- Private Krankenversicherung (PKV): Selbstständige können sich auch privat versichern. Die Beiträge richten sich hier nicht nach dem Einkommen, sondern nach dem Alter, dem Gesundheitszustand und den gewählten Leistungen. Für junge, gesunde Gründer kann die PKV anfangs günstiger sein, doch die Beiträge steigen im Alter oft deutlich an.
Die Krankenversicherung: Kosten im Überblick (Stand 2025)
Die Mindestbeiträge in der GKV für Selbstständige liegen (inklusive Pflegeversicherung) bei ca. 250 € bis 260 € pro Monat. Dieser Betrag ist auch dann fällig, wenn deine Einnahmen darunter liegen. Es ist daher essenziell, diese Kosten von Anfang an in den Businessplan einzukalkulieren.
Versicherungsart | Mindestbeitrag pro Monat (2025) |
---|---|
Krankenversicherung (mit Krankengeld) | ca. 213 Euro |
Krankenversicherung (ohne Krankengeld) | ca. 205 Euro |
Pflegeversicherung | ca. 45 Euro |
Gesamt (Minimum) | ca. 250 Euro - 260 Euro |
Wichtiger Hinweis: Die Anmeldung bei einer Krankenkasse muss aktiv erfolgen und sollte unmittelbar nach der Gründung geschehen, um Versicherungslücken zu vermeiden.
Die Rentenversicherung: Nicht für jeden, aber für viele eine Pflicht
Während die Krankenversicherung für alle Selbstständigen Pflicht ist, sieht es bei der Rentenversicherung anders aus. Hier kommt es stark auf die Art der Tätigkeit an. Viele Online-Unternehmer glauben fälschlicherweise, sie seien von der Rentenversicherungspflicht befreit. Doch der Schein trügt.
Wer ist rentenversicherungspflichtig?
Bestimmte Berufsgruppen sind auch als Selbstständige per Gesetz in der Deutschen Rentenversicherung pflichtversichert. Für Online-Unternehmer sind vor allem folgende Gruppen relevant:
- Lehrer und Erzieher: Dieser Begriff wird sehr weit gefasst. Darunter fallen nicht nur klassische Lehrer, sondern auch Coaches, Trainer, Berater und Dozenten, die ihr Wissen in Online-Kursen, Webinaren oder Einzelcoachings weitergeben.
- Künstler und Publizisten: Hierzu zählen Blogger, Content-Creator, Texter, Journalisten und Designer. Die Versicherung läuft in der Regel über die Künstlersozialkasse (KSK), die eine Anmeldung bei der Deutschen Rentenversicherung übernimmt.
- Selbstständige mit nur einem Auftraggeber: Wer dauerhaft und im Wesentlichen nur für einen Kunden tätig ist, gilt als arbeitnehmerähnlicher Selbstständiger und ist rentenversicherungspflichtig.
Was bedeutet das für dein Online-Business?
Prüfen deine Tätigkeit genau. Betreibst du einen reinen Online-Shop, bist du in der Regel nicht rentenversicherungspflichtig. Bietest du jedoch zusätzlich Online-Kurse zur Anwendung deiner Produkte an, kann dies bereits eine Lehrtätigkeit darstellen und zur Versicherungspflicht führen.
Meldepflicht: Die Anmeldung bei der Deutschen Rentenversicherung muss innerhalb von drei Monaten nach Aufnahme der selbstständigen Tätigkeit erfolgen. Versäumst du diese Frist, drohen hohe Nachzahlungen für bis zu fünf Jahre.
Fazit: Proaktiv handeln und beraten lassen
Die Anmeldung bei der Kranken- und Rentenversicherung ist kein optionaler Schritt, sondern eine gesetzliche Pflicht mit weitreichenden Konsequenzen. Besonders die Rentenversicherungspflicht wird von vielen Online-Gründern übersehen und kann zur teuren Falle werden.
Empfehlung:
- Krankenversicherung: Melde Dich sofort nach der Gründung bei einer Krankenkasse deiner Wahl an. Kalkuliere die Mindestbeiträge fest in deine Finanzen ein.
- Rentenversicherung: Lasse den Status vor der Gründung bei einer Beratungsstelle der Deutschen Rentenversicherung prüfen. Eine kostenlose Statusfeststellung gibt Rechtssicherheit.
- Plane die Kosten: Berücksichtige die monatlichen Sozialversicherungsbeiträge von Anfang an in deine Preiskalkulation und deinem Businessplan.
Sich frühzeitig und proaktiv um diese Themen zu kümmmern, schützt nicht nur vor finanziellen Risiken, sondern schafft auch eine solide Basis für ein nachhaltig erfolgreiches Online-Business.
Referenzen:
Techniker Krankenkasse: Mindestbeitrag für hauptberuflich Selbstständige
Deutsche Rentenversicherung: Selbstständige
Für-Gründer.de: Krankenversicherung für Freiberufler
Existenzgründungsportal des BMWK: Rentenversicherung
Anmerkung: Für die Vollständigkeit und Richtigkeit dieser Informationen übernehme ich keine Gewährleistung.